Das ist kein Tanz

© Katharina Schauperl

Die beiden Choreograph:innen Monika Schabus-Steffen und Bruno Genty vertiefen sich in die Welt des Künstlerpaars Magritte und malen mit "Georgette et René"  vom 22. bis 24. Mai eine Choreografie im Wiener Pygmalion Theater.

Als einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus war René Magrittes  künstlerisches Schaffen immer darauf gerichtet, die Wirklichkeit zu verdeutlichen und herauszustellen, dass das Bild eben nur ein Bild ist - und man selbst den schönsten gemalten Apfel nicht essen kann.

Dementsprechend titulierte Magritte seine Bilder wie etwa “Das ist kein Apfel” oder “Das ist keine Pfeife”.

An dieses Konzept knüpfen Schabus-Steffen und Genty an: es ist nicht vordergründig der Tanz, den die beiden Choreograph:innen vermitteln wollen. Vielmehr geht es ihnen stets um eine unsichtbare Schicht, die darüber gelegt wird.

Gedanken malen
Magritte war ein Ideenmaler, er malte sichtbare Gedanken. Schabus-Steffen und Genty tanzen in ihrem Stück diese Gedanken nach und suchen in ihrer  Choreographie die poetische Logik, setzen Alltägliches in ein anderes Licht.

© Katharina Schauperl

Der Künstler und seine Muse
Für den Maler René Magritte und Georgette war das Leben in ihrem Wohnzimmer ein Ritual. Mit ihrem Hund, immer die gleiche Rasse, lebten sie und er malte dort, Georgette machte den Haushalt daneben und malte auch manchmal.

Er war ein Kunstbeamter, immer im grauen Anzug mit Krawatte. Georgette war seine Muse. Er bezeichnete sich nicht als Künstler: “Malen ist langweilig.“ Wie kann man sich dieses Leben des Ehepaars vorstellen?

Getanzter Surrealismus
In "Georgette et René" nehmen Schabus-Steffen und Genty einen Bezug zu dem Ehepaar Magritte auf humorvolle und surreale Weise. Das Stück besteht aus drei Bildern, wie in einer Ausstellung, die voneinander unabhängig sind, und doch zusammenhängen.

Die getanzte Architektur schafft Momente, die Erinnerungen an Magrittes Bilder wachrufen können - oder den Zuschauer neugierig macht.

© Katharina Schauperl

Monika Schabus,
freischaffende Tänzerin und Choreografin, gründete vor vierzig Jahren mit Armin Ruckerbauer die „Freie Tanzszene Graz“ mit etlichen Produktionen (u.a. mit Seppo Gründler und Josef Klammer).

Sie arbeitete beim Musikprotokoll des Steirischen Herbst mit Elisabeth Harnik, choreografierte an der Oper Maribor (Günther Schneider-Siemssen) und unterrichtete fünf Jahre an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (heute KUG). 

Bis heute zeigt die Künstlerin immer wieder solistische Arbeiten, 2024 “In the garden of a rose” von Mona May, früheres mit Franz Zebinger, Eddie Luis, Renate Krammer, Dena DeRose, Annette Giesriegl.

Mit letzterer initiierte sie das Format „Gathering“, eine regelmäßige Zusammenkunft von Künstler*innen verschiedener Sparten, in ihrem Studio „Pirouette“ in Kumberg bei Graz.

© Die Kulturproduktion

Bruno Genty
Als Leichtathletiker und Reitsportler sammelte Genty in seiner Jugend erste Erfahrung in den Bereichen Bewegung.

Kurz danach entdeckte er seine Leidenschaft für den Tanz. Und lernte seine Mentorin Karin Waehner, eine deutsche Choreographin, Tänzerin, Pädagoginsowie Schülerin von Mary Wigman, kennen.

Bruno unterrichtete in zahlreichen Schulen, Opern, Theatern und Universitäten in Paris, Praha, Bratislava, Linz, etc. und war Ballettmeister im Europa Ballett in Paris.

Seit einigen Jahren ist er Dozent für Zeitgenössischen Tanz, Repertoire und Didaktik der Tanzpädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, sowie am Pôle d’Enseignement Supérieur Musique et Danse der Universität Michel de Montaigne in Bordeaux.