Verschwunden
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In seiner sechzehnten Spielzeit ist das Theater Nestroyhof Hamakom vom Verschwinden durchzogen. Den Auftakt machen die Knöpfe von Ilse Aichinger als Archiv des Verschwindens. Es folgt der Der siebente Oktober als Lesedrama von Doron Rabinovici. Im November widmet sich Regisseur Sarantos G. Zervoulakos in seiner Inszenierung von Margret Greiners Text Auf Freiheit zugeschnitten dem Leben und Werk von Emilie Flöge, deren Schaffen im Schatten als Muse Klimas verschwindet. Ende November öffnet Sam’s Bar mit einem abwechslungsreichen Konzertprogramm und der Stückentwicklung Pouff…! von Pablo Lawall und Selma Lindgren - eine Wichklichkeitsübung, bei der die Eindeutigkeit verschwindet. Im neuen Jahr wir Rose von Andrea Eckert und Ruth Brauer-Kvam wiederaufgenommen, ein Monologabend über den Untergang der jiddischen Kultur und der wachsenden Entfremdung zwischen modernen Israelis und Juden aus der Diaspora in der „Alten Welt“.
Zwischen Mythos und Märchen, Ritual und Theater, gestaltet sich eine bildgewaltige Erkundung jener Kräfte, die in jedem Menschen wirken – jenseits von Zeit, Sprache und Logik. In kunstvoll komponierten Szenen mit Figuren, Artistik, Tanz und Jonglage werden universelle Bilder erfahrbar gemacht, die uns allen innewohnen.
Grundmuster der Seele
Die Theorie des Schweizer Psychoanalytikers Carl Gustav Jung (1875–1961) des kollektiven Unbewussten und der sogenannten Archetypen ist Ausgangspunkt für eine bildstarke, traumwandlerische Reise ins Innere.
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Die Archetypen – wie der Schatten, die Anima, die Weise oder der Held – sind universelle Urbilder, die in Mythen, Märchen und Träumen und auch im Circus weltweit auftauchen. Jung verstand sie als Grundmuster der menschlichen Seele, die uns prägen, lange bevor wir ihnen Namen geben können.
Vertraute Ängste
Im Schatten der Träume verwebt Meusburger diese tiefenpsychologischen Motive zu einem artistischen Figurentheaterstück, das zwischen Realität und Traum, zwischen Innenwelt und Mythos oszilliert.
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