Auf Freiheit zugeschnitten

© Hilde van Mas 

Regisseur Sarantos G. Zervoulakos und Dramaturgin Miriam V. Lesch heben mit Emilie Flöge eine besonders beeindruckende Frau aus dem Roman Auf Freiheit zugeschnitten von Margret Greiner auf die Bühne. Auf Freiheit zugeschnitten ist die Emanzipationsgeschichte von Emilie Flöge – Ausnahmekünstlerin, Unternehmerin und Lebenspartnerin Gustav Klimts – und zugleich Mikrographie der gesellschaftlichen und künstlerischen Bewegungen einer Stadt im Aufbruch in die Moderne. Einer Stadt, die es so heute nicht mehr gibt. Auf Freiheit zugeschnitten spielt vom 11. bis 18. November im Theater Nestroyhof Hamakom.

Emilie Flöge ging in die Geschichte als Klimts Muse, als die Frau im „Kuss“ ein. Ihr selbstständig errungenes Lebenswerk wurde zu Unrecht vergessen. Als Modedesignerin befreite sie die Wienerinnen lange vor Coco Chanel aus dem Korsett und wagte es, mit Unterstützung ihrer Schwestern, den ersten Concept Store der weltweiten Designgeschichte zu eröffnen.

Wien Anfang des 20. Jahrhunderts: Ein Ort höchster Diversität

Wien 1903: Es ist die Stadt von Gustav Klimt, Sigmund Freud und Stefan Zweig, von Alma Mahler, Anna Sacher und Adele Bloch-Bauer – aber auch von Pauline, Helene und Emilie Flöge.

Ein Ort extremer sozialer Gegensätze, Schmelztiegel der Donaumonarchie, wo Alltagskultur Diversität voraussetzt.

© Hilde van Mas 

Elf Amtssprachen werden gesprochen, rund 900 Millionäre stellen ihren Reichtum auf dem Ring unverhüllt zur Schau, während in Favoriten Millionen von Ziegeln gebrannt werden – und in der Mariahilfer Straße revolutionieren die Schwestern Flöge die Kleider- und Geschlechterordnung ihrer Zeit.

Eröffnet erstes Concept Store in der Designgeschichte


Als Modedesignerin befreite Emilie Flöge die Wienerinnen lange vor Coco Chanel aus dem Korsett und wagte es, mit Unterstützung ihrer Schwestern, den ersten Concept Store der weltweiten Designgeschichte zu eröffnen.

In ihrem Haute-Couture-Salon ließen sich Adele Bloch-Bauer und Alma Mahler einkleiden und zu ihren erfolgreichsten Zeiten beschäftigte das Atelier Schwestern Flöge 80 Näherinnen.

© Hilde van Mas 

So unkonventionell wie im Beruflichen, begegnete sie ihrer Zeit auch im Privaten und trennte die Beziehung zu Gustav Klimt immer wieder aufs Neue auf: Eine permanente Suche nach Mustern und Entwürfen, von einer Partnerschaft getragen, die von gegenseitiger Inspiration lebte.

Von der Muse geküsst


Emilie Flöge ging in die Geschichte als Klimts Muse, als die Frau im „Kuss“ ein. Ihr selbstständig errungenes Lebenswerk wurde zu Unrecht vergessen. Die Inszenierung von Sarantos G. Zervoulakos widmet dieser Protagonistin der Wiener Moderne eine gebührende Erzählung und stellt, mit viel Liebe und Humor, in mehreren Sprachen die Frage: Hat die Muse ein Geschlecht?